Wer kennt ein Wort, in dem die ersten 5 Vokale „a“ sind (außer „Abrakadabra“)? – „Alpakaparadies“. Auf einer traumhaft gelegenen Weide bei Lellwangen mit diesem Namen durften wir beim Scheren der Alpakas zusehen, weil wir zufällig dort Halt machten, als das Züchterpaar zu Arbeit anrückte. Über die Tiere, Zucht, Wolle und Produkte wissen wir jetzt Bescheid, aber „Soll I a nuia Decke kaufa oder a nuia Frau namma?“
Das war schon im Abstieg von der Betenbrunner Höhe. Im Wallfahrtsörtchen Betenbrunn bei Heiligenberg waren genau 2 der 22 Wanderer zuvor schon einmal gewesen.
Zuvor war es vom Illmensee hinunter ins Deggenhauser Tal immer sonniger geworden. Der kurze, knackige 250-Höhenmeter-Gegenanstieg im Wald und auf Nagelfluhgestein war geschafft, als auf über 800 m Höhe vor Betenbrunn erstmals der Bodensee in Sicht kam. Zu den gesamt 250 km des HW7 fehlten zu diesem Zeitpunkt noch knapp 30 km. Eine idyllische Dorfmitte mit Wallfahrtskirche und ein Landgasthof Post, der sich über Kundschaft am Samstagmittag freuen durfte, freuten auch uns. Nahezu 300 Höhenmeter tiefer in Obersiggingen durfte man es sich im „Sternen“ gutgehen lassen. Perfektes Wanderwetter trotz des Risikowetterberichts, was will man mehr!
Am Sonntag war mehr denn je wichtig, taktisch die Regenschauer und Gewitter während Pausen in sicheren 4 Wänden zu verbringen. Das mit den Wänden klappte nicht ganz, aber die Albvereinler hatten nach einem langen, sanften Anstieg zum Gehrenbergturm beim Mittagsvesper wenigstens die einzigen Sitzbänke mit Überdachung belegt, als der Regen einsetzte. Ein buntes Dach von Regenschirmen zog weiter (siehe Fotos weiter unten ) und alsbald hörte der Regen auf. Nur noch 14 km.
Durch die eiszeitliche Drumlinlandschaft (Das google doch mal oder wandere nächstes Mal auch mit!) zwischen Markdorf und Friedrichshafen spulte die Gruppe km für km an Obstplantagen herunter, bis alle endlich am Bodenseeufer standen. Noch gut 3 km bis zum Endpunkt am Hauptbahnhof Friedrichshafen: schattige Wege zwischen Ufergrundstücken, dann tauchte man in die Schar von Ausflüglern und Touristen an der Promenade ein. Da konnte sich jede/r was anderes schmecken lassen, nach 250 Kilometern vom Stauferland ans Schwäbische Meer.
Seit dem Start 2012 in Lorch im Remstal haben die 271 Wanderer (Ø 25) 5760 Personen-km auf den Etappen Lorch – Süßen – Bad Boll – Westerheim – Sontheimer Höhle – Dächingen – Hayingen, Bussen – Bondorf/Bad Saulgau – Altshausen – Illmensee – Obersiggingen – Friedrichshafen zurückgelegt.
Wir laden alle Interessierten schon heute ein, einer kurzweiligen Rückschau auf 5 Jahre auf dem HW7 bei unserer Mitgliederversammlung am 12. November beizuwohnen. Es lohnt sich…
Jürgen Haible


















