Wanderreise 2016 – Lago di Bolsena

Schwäbischer Albverein OG Hayingen

Wanderreise 2016 – Lago di Bolsena

Reisebeobachtungen aus Latium, Südtoskana und Umbrien

Leider oder zum Glück mussten wir kurz vor dem Ziel noch eine halbe Stunde Buspause einlegen. Das bescherte den 48 Teilnehmern einen Stopp am Belvedere di Orvieto mit Bar.

Wässer marsch!

Die Furt am Fiume Paglia („Stroh“) war kein Problem – er hatte Niedrigwasser -, aber im Moment der angesagten Querung öffnete Petrus die Schleusen. Wasser von oben und unten und nur 2 Hände zum Wiederanziehen. Die Wanderertaufe haben alle mit Humor bestanden. J

Cascate del Mulino von Saturnia: Ein bisschen Schwefelduft mitgenommen. Es ist auch den Nichtbadern kaum langweilig geworden.

Leichter Regen und Aufhellungen bescherten uns prima Ausblicke vom Monte Penna aus 1000 m Höhe: kein Hindernis auf den 60 km bis zur Küste. Monte Argentario und Giglio sind zu sehen. Anderntags die Schneeberge des Apennin, vielleicht die Monti Sibillini?

Wir hatten im Hotel gut 50 Meter von den Zimmern durch den Park zum Speisesaal, aber oft konnten wir den Regenschirm nicht im Zimmer lassen.

Blieben deswegen immer so viele Wasserflaschen auf den Tischen übrig?

 

Gipfelglück: Monte Civitella und Capo d‘Uomo

Die Erkundung in die Unwegsamkeit hat sich gelohnt auf den Monte Civitella, 1105 m. Ein Aussichtsberg ersten Ranges, nicht vermarktet von Castell’Azzara und dennoch von über 30 von uns bestiegen. C

Monte Argentario im tyrrhenischen Archipel: Ein Tag nur mit Sonne und schon wird’s heiß. Torre di Capo d’Uomo, der hat sich gelohnt, Tiefblicke ins blaue Meer und Fernblicke von Pianosa über Giglio und Montechristo bis Elba. Aber weit war’s und an dem Tag eher zu wenig Wasser (aus den Flaschen).

 

Keiner glaubt mir

Der Gruppe voraus auf der Suche nach Pfad und schließlich Bus. So konnte ich eine (zum Glück) wegrennende Bache mit ihren auf und ab springenden Frischlingen sehen. Für ein Beweisfoto war ich zu langsam, so konnte ich meine frohlockenden Beobachtungen meinen Schäfchen – sagen wir mal – nicht überzeugend darstellen. Ganz woanders im Wald hatten alle Gruppenmitglieder ein tiefes bedrohliches Grunzen gehört, als endlich die letzten Gespräche im Zaum gehalten werden konnten. Wildschweinspuren waren allgegenwärtig, der ganze Waldboden umgepflügt. „Divieto di caccia“ (Jagen verboten) im Riserva Naturale Monte Penna. Andernorts war Wildschweinjagd nur donnerstags, samstags und sonntags gestattet. Die Tiere sind ja sehr gescheit, am Wochenende besuchen sie deswegen entfernte Verwandte am Monte Penna. Karl-Heinz, drum gab’s auch kein Wildschwein zum Essen.

 

Abendessen ohne Hindernisse ?

„Jetzt fahr’n wir über’n See, über’n See, jetzt fahr’n wir über’n See…“

Umbrien, Marken und Co. war einfach. Man setzte sich zwischen die zahlreichen Vini Rossi e Bianchi an den Tisch und ließ 15 Gänge über sich ergehen. Die Herausforderung war hierbei, die Treppe von der Villa della Cupa wieder hoch oder die Zufahrt zum La Roccia wieder hinunterzukommen. Aber nun ist die OG schon in 16 der 20 italienischen Regionen gewesen, da kann man auch mal selbst wählen.

Was für die einen durch die Bootsanfahrt nicht mehr zu toppen war, war für die anderen piccolo Stress, die richtigen Gerichte zu erhalten.

Nächstes Mal gibt’s weniger Auswahl in größerer Schrift, Vorspeisennummern und persönliche Kärtchen, das ist / ist das die Lösung? Stell mir gerade vor, wie die Kellner mit den Tellern auf den Armen abwechselnde Nummern ansagen und an und unter den Tischen ein mit Schienbeintritten geführter erbarmungsloser Kampf um den richtigen Gang entbrennt…

Fazit: EXCEL und die Vorbereitung am PC haben’s gerettet.

 

Eher kein Premiumweg

Mit den Pilgern auf der Via Francigena (Weg der Franken) kann man es ja machen. Die sind Entbehrungen gewohnt und sollen von San Lorenzo Nuovo bis Bolsena in den B&B am Weg übernachten. Genervt von der Wegführung (Kompass-Karte wegzuschmeißen) wollte ich den Weg brachial und direkt zum Hotel in Bolsena abkürzen, aber dann kam keine Abzweigung mehr. Wie hinterhältig. Insgesamt ein Nachmittag in sportlicher-Tour-Manier. Hut ab vor allen.

 

Günstiger ÖPNV

Außen-Aufzug fahren ist schön, vor allem in Santa Fiora. Noch günstiger als die 1-Euro-Fahrt mit dem Zug nach Roma San Pietro. Rom express in 7 Stunden von 10 bis 17 Uhr. Die kann man zu großen Teilen in die Schlange vor dem Petersdom investieren oder in Grüppchen zu den Highlights Piazza Navona, Pantheon bis zur Fontana di Trevi, zum Altare della Patria, zum Campidoglio, Forum Romanum und Colosseo. Auch deutlich über 20.000 Schritte an dem Tag. Für die erstmaligen Romfahrer ein Ansatz, wohin man in die ewige Stadt wiederkommen will. Prima: Wir verloren niemanden, so sehr es manche auch versucht hatten J.

 

Was ist eigentlich schlechtes Wetter?

So, so, Hotel-Chefin Bianca, das ist also tempo brutto (Sch…wetter). Wir vermuten allerdings ein Mikroklima, das Bolsena auch bei tempo bello den einen oder anderen Niederschlag beschert, so grün ist alles hier. Tramontana, der Wind von den Monti Volsini aus NO herunter, kein Regen, aber böig und kühl. Westwind bringt Feuchtigkeit vom See mit. Meine Rechnung mit der überdachten Außenterrasse ging nicht auf. Von abendlicher Milde keine Spur.

Stets war „Heut ist ein Fest bei den Fröschen am See“. Bei den regelmäßigen Regengüssen haben diese sich lurch-wohl gefühlt und es auch artikuliert.

 

 

Last not least Auszüge aus dem Reisetagebuch:

Wanderreise 2016 – Bolsena unser Ziel, sie versprachen nicht zuviel!

Alte Mauern dick und hoch,

die Geschichte schreiben

lassen uns gedankenvoll

durch die Gassen treiben.

 

Bunte Wiesen sahen wir,

mit Blumen wunderschön,

solche haben lange nicht mehr

wir zuhaus gesehn.

 

Ginster und Olivenbäume

Zypressen ragen in den Himmel

Eidechsen und Ameisen

ein emsiges Gewimmel.

 

Sanfte Hügel, schmale Pfade

haben wir durchwandert,

querten auch noch einen Fluss,

der durch’s Tal mäandert.

 

Neugierig und stets getrieben

Unbekanntes zu entdecken,

gingen wir stets gut geführt

interessante Strecken.

 

ALLES bestens organisiert

von Daniela und dem Jürgen,

die für den perfekten Ablauf

dieser Reise bürgen.

 

Vielen Dank, es war so schee,

es grüßen die vom Federsee

(und andere)

 

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Unser runder Tisch ist/war …. aufnahmefähig (auch angetrunkene Flaschen)…

  1. Leere Flaschen auf dem Tisch und immer mehr Personen um den Tisch
  2. Volle „Flaschen“ um den Tisch
  3. Licht aus!

Danke für Alles!

 

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Dank Grappa und Averna con ghiaccio sind wir gesund geblieben…

Poncho -> flexibel einsetzbar (Bem. der Red: als Umkleidekabine). Ein Muss in jeden Wanderrucksack J

Wassertaxi zum Essen…wunderbar.

Die Yoga-Hühner. „Guckt uns da jemand beim Sonnengruß zu?“

Danke für die schöne Woche

 

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siehe auch Fotos auf der Homepage

 

Na dann, also, Sizilien, wir kommen: Plantermin 10 Tage Ende März bis Palmsonntag-Wochenende 2017.

Neues darüber in den nächsten Amtsblättern und auf der Homepage der Ortsgruppe. Anfragen und Vormerkungen unter .

Jürgen Haible

Foto1813 Lago di Bolsena beim Hotel Foto1821 Navigazione Alto Lazio SAV OG Lago di Bolsena 201605 14-22a 008 grünes Lentetal SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 024 Trevinano Paglia SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 029 Wo ist denn endlich der Fluss SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 036 Paglia SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 069 Monte Penna SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 100 AUFZUG SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 113 Via della Conc u Petersdom SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 117 Piazza Navona SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22a 001 Imbarco zum Abendessen SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22a 025 Zistrose SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22a 031 Tuscania SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22a 045 Danis Gruppe mit Ewald SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22a 048 Giglio SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22a 052 Capo d'Uomo SAV OG Lago di Bolsena 20160514-22a 079 Civita di BagnoregioFoto1799 CampidoglioFoto1857 Torre di Capo d'UomoFoto1858 Monte ArgentarioFoto1867 Duomo OrvietoSAV OG Lago di Bolsena 20160514-22 011 Belv di Orvieto