Wilde Moorlandschaft – das Burgweiler Ried
Eine Albvereinswanderung zu dreizehnt mit Susanne Braun
An diesem ersten richtigen Sommertag wollen wir nicht nur eine herrliche Tortenauswahl genießen, sondern eine ganz andere Landschaft kennen lernen.Deshalb verlassen wir unser hügeliges Land und landen in einer ganz anderen Welt. Man kann dieses flache Land erst einmal mit den Ohren erwandern, staunt über ungewohnte Vogelstimmen* und freut sich am tiefen, gurgelnden Quaken der Frösche, das uns den ganzen Weg begleitet. Wann haben wir zum letzten Mal beim Ruf eines Kuckucks unseren Geldbeutel schütteln können? Unser Geldbeutel schaukelt hinten im Rucksack und so sorgen wir vielleicht beim Kuckucksruf im Laufen für einen Inflationsausgleich. Von einem 33 m hohen Aussichtsturm überblicken wir das Moor und sehen die wuscheligen Rücken der Highland Rinder und Galloways auf saftigen, grünen Wiesen und dazwischen die dunklen Moorseen und Bäche. In der Ferne rechts vom Heiligenberg erkennt man schwach wie ein Trugbild die Schweizer Alpen. Es duftet es nach Sommer und nach feuchter Erde. Den Birken tut der Boden gut. Das sieht man an ihrer glänzend weißen Rinde. Aber manchen Birken ist es einfach zu viel Fußbad. Sie können ja nicht aussteigen und deshalb fallen einfach um oder sterben ab, weil ihre Wurzeln ertrinken. Wer hat Lust in die Moorseen zu Welsen, Karpfen und Schwänen zu steigen? Jetzt ist es doch richtig heiß. Niemand. Wir genießen das Schauspiel vom Ufer aus, denn wir würden hier eine faszinierende Welt stören. Wir bleiben auf den schwarzen, federnden Wegen, hüpfen durch Matsch, balancieren über nasse Balken und ehe wir mit dem Fuß ganz ins Wasser rutschen gibt es hier und da eine Hand, die uns hält.
Schließlich zieht uns doch eine gigantische Tortenauswahl von hier fort und nach einer zuckersüßen Orgie fahren wir wieder zufrieden nach Hause auf die Schwäbische Alb.











