Wanderreise Toskana – Garfagnana 2.–10. Juni 2025
Ein Stück untypische Toskana: Der Albverein Hayingen war in der nordwestlichen Toskana, den Apuanischen Alpen und im toskanisch-emilianischen Apennin, unterwegs.
Motorradfahrer in Schräglage visieren ihren Bus an, entgegenkommende Autofahrer*innen sind keineswegs entgegenkommend, sondern fahren soweit auf dem Asphalt, bis sie doch einsehen müssen, am Bus nicht ungestreift vorbeizukommen: Richtig, es dreht sich ums gebirgige Mittelitalien. Wo sich hinter fast jeder Staats-, Regions- oder Provinzstraße ein passgenaues Gekurve verbirgt.
Tatsächlich ging es über den Bernhardino und auf der Autobahn sehr zügig, dann ziehen sich die letzten 55 km über den Passo Carpinelli bis Castelnuovo di Garfagnana. Eine Unterführung mit 3,20 m Höhe wollte die Anfahrt zunächst torpedieren, aber in der Mitte des Torbogens ging es dann doch hindurch.
Die Unterkunft in zwei Hotels brachte kleinere logistische Herausforderungen mit sich. In dem größeren, familiengeführten der beiden durfte die Gruppe zusammen zu Abend essen. Ohne größere Hotels ist die Gegend für den Auslandstourismus sicher ein Geheimtipp.
Von den Hotels in Castelnuovo di Garfagnana aus war immer der „Uomo Morto“, der Tote Mann, im Blick, der es sich rücklings auf den apuanischen Felsen der Pania Croce und der Pania Secca gemütlich gemacht hatte.
Gewandert sind sie auch noch:
LAGO DI VAGLI in den Apuanischen Alpen. Auch hier erschraken Motorradfahrer*innen und Pkw-Lenker*innen regelmäßig, als ein unerwarteter Reisebus fleißig seine neue Hupe ausprobierte. Die Brücken über den See kamen zum Auftakt gut an, die Hängebrücke in Schaukler und Bedächtige getrennt. Die Lkws mit den großen Marmorblöcken machten Eindruck, denn der schneeweiße Marmor war i.w. mit seinem Eigengewicht gesichert. Ein Rifugio in Campocatino wurde zur Kaffeepause gerne mitgenommen.
Mussten die einen im Hotel La Lanterna ums Frühstücksbuffet und die (Funktion der) Kaffeemaschine kämpfen, wurden die andern im The Marquee sehr nett, wenn auch zeitraubend bedient. Aber zur täglichen Abfahrt um 8:30 Uhr haben es alle geschafft.
PASSO DI PRADARENA. Der Apenninwind machte Ernst, so dass eine Gruppe den Monte Cavalbianco in der anderen Richtung und zurück erstieg. Die weite Runde über den Monte Sillano und andere Gipfel mit tatsächlich 27 Teilnehmenden hatte es aufgrund der Gruppengröße in sich. Alle wieder am Pass: Haken dran.
PANIA DI CORFINO. Heute schlug die Stunde der zahlreichen, aber nicht immer richtigen Wegzeiger. Ob es nun 2½ h oder nur gut 1 h bis zum Ziel waren, wäre wichtig gewesen. Wir hatten das Gefühl, alle denkbaren Wege am Osthang des Berges Pania di Corfino abgewandert zu sein. Auch das endete irgendwann in einem Bergdorf: Der Lohn war die Einkehr in der Bar Black&White in Corfino.
Den Ruhetag verbrachten die meisten im Zentrum von Castelnuovo di Garfagnana, wo die Turrite Secca in den Fiume Serchio mündet. Bissle bummeln, shoppen, gemütlich in den Bars sitzen: italienisch eben. Ein paar fuhren mit dem Zug ins bekannte Lucca, der Provinzhauptstadt.
LIBRO APERTO am bekannten Passo dell‘Abetone, tatsächlich ein offenes Buch ist die Bergkette und das sanfte Joch dazwischen, die sich beim Aufstieg über dem Bachtal zeigen. Heftiger Wind, aber 11 haben sich dennoch die Kletterei und die Überschreitung sozusagen auf dem Buchrücken zugetraut. Über den Abetone führt übrigens die SS12, die Brennerstaatsstraße und Abetonestraße eben.
MONTE SUMBRA in den Apuanischen, eine Landmarke der Talschaft Garfagnana. Der eindrucksvolle, möglicherweise gefährliche Gipfel war trotz seiner gewaltigen Südwand von Osten unerwartet sehr einfach.
MONTE PRADO. Weit, weiter, Monte Prado. In Toskanas Höchsten (2054 m) mussten die Bergwanderer von der Straße zum Passo delle Radici aus einen langen Anmarsch und Aufstieg investieren. Das war ein würdiger Abschluss im toskanisch-emilianischen Apennin.











